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Der Friedensprozess - eine enttäuschte Hoffnung

Kurzbeschreibung:

In den 1990er-Jahren schien eine friedliche Lösung des "Nahostkonflikts" zum Greifen nahe. Die Teilnehmenden lernen israelische und palästinensische Akteur:innen der Friedensbemühungen, ihre Forderungen und ihre Kompromissvorschläge kennen. Gleichzeitig begegnen ihnen auf verschiedenen Seiten auch unerbittliche Friedensgegner:innen und menschenverachtende Ideologien. Die vorliegende Methode stellt den Versuch dar, in der pädagogischen Behandlung des "Nahostkonflikts" den Fokus von einer scheinbar unlösbaren Streit- und Konfliktgeschichte auf mögliche Lösungsoptionen zu verschieben. Dabei geht es einerseits darum, vereinfachende Konfliktdeutungen, dualistische Sichtweisen, kollektivierende Zuschreibungen und einseitige Schuldzuweisungen zu irritieren und kritisch zu hinterfragen. Andererseits geraten darüber hinaus Faktoren wie Antisemitismus, Nationalismus, religiöser Fundamentalismus und Rassismus in den Blick, um für derartige Formen vorurteilsbehafteten Denkens zu sensibilisieren.

 

Dauer: 90 - 135 Minuten

Alter: ab der 9. Klasse

Erscheinungsdatum des Materials: 2017

Organisation: Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus KIgA e.V.

Buchbare Workshops dazu: Ja, auf Anfrage unter praxisstelle[at]kiga-berlin.org. Für Berliner Schulen sind die Angebote aufgrund der Finanzierung durch die Berliner Senatsverwaltung kostenfrei. Nach aktuellem Stand von August 2023 stehen Mittel hierfür noch zur Verfügung.

Autodidaktische Methodenaneignung: ja

(Selbst-)Lernressource: nein

Handreichung: nein

Lernziele:

  • Die Schüler:innen erkennen, dass es trotz einer langen Konfliktgeschichte auch eine Zeit der Annäherung gab und können diese historisch einordnen
  • Die Schüler:innen reflektieren die Zugeständnisse und Kompromisse während der Friedensverhandlungen und wissen, welche Einstellungen und Verhaltensweisen einer Konfliktlösung im Wege standen und stehen
  • Die Schüler:innen lernen unterschiedliche israelische und palästinensische Positionen zum Friedensprozess kennen

Methoden:

  • Presseschau
  • Szenische Lesung
  • Videoanalyse
  • Gruppendiskussion

Lehrplanbezug nach Fächern: Geschichte, Ethik, Politische Bildung, Geografie, Wahlpflichtfächer SoWi und WiWi, Politikwissenschaft, Sozialwissenschaften

 

Inhaltlicher Lehrplanbezug:

Sek I

Geschichte in der Doppeljahrgangsstufe 7/8, Basismodul: Epochenüberblick, Orientierung in der Zeit. Modul im gesellschaftswissenschaftlichen Fächerverbund: Migrationen. Wahlmodule: Juden, Christen, Muslime und Weltbilder. Geschichte in der Doppeljahrgangsstufe 9/10, Basismodul: Demokratie und Diktatur. Modul im gesellschaftswissenschaftlichen Fächerverbund: Konflikte und Konfliktlösungen. Wahlmodul: Feindbilder

Verknüpfung mit dem Angebot:

  • TV-Beiträge zur Verleihung des Friedensnobelpreises an Jassir Arafat, Shimon Perez und Jitzchak Rabin/Oslo-Friedensprozess 1994; Ermordung von Jitzchak Rabin 1995 durch einen rechtsextremen Israeli

 

Politische Bildung im gesellschaftswissenschaftlichen Fächerverbund: Migration und Bevölkerung, Biografien und hybride Identitäten: Integration, Transnationalismus, Marginalisierung und Segregation. Einwanderung und Leben in einer vielfältigen Gesellschaft: Kultur, Ethnie, Weltanschauung etc. Konflikte und Konfliktlösungen: Kriege, Konflikte, Terrorismus: Definitionen, Konfliktanalyse am Fallbeispiel: Gegenstand/Interessen, Ursachen, Akteur:innen, Lösungsstrategien (z. B. Instrumente der zivilen Konfliktbearbeitung), internationale Dimension etc. Failed States, Entwicklungspolitik und Friedenssicherung: internationale Akteur:innen (z. B. UN, NGOs, EU, NATO)

Verknüpfung mit dem Angebot:

  • TV-Beiträge zur Verleihung des Friedensnobelpreises an Yassir Arafat, Shimon Perez und Jitzchak Rabin/Oslo-Friedensprozess 1994; Ermordung von Jitzhak Rabin 1995 durch einen rechtsextremen Israeli
  • Fiktive Friedenskonferenzmit den vier Akteur:innen Norwegen, USA, Jassir Arafat, Jitzchak Rabin
  •  Kombinationsübung zu eindimensionalen und abwertenden Narrativen über vorgestellte Kollektive wie z.B. Juden-Jüdinnen, Araber:innen u.a. als Konfliktverursacher:innen

 

Ethik: Worauf kann ich vertrauen? - Wissen und Glauben: Wissen und Wahrheit (Wie genau nehmen es die Medien mit der Wahrheit?)

Verknüpfung mit dem Angebot:

  • Presseschau mit fiktiven Zeitungsmeldungen über Ereignisse, die den Friedensprozess maßgeblich störten

 

Geografie im gesellschaftswissenschaftlichen Fächerverbund in der Doppeljahrgangsstufe 7/8: Leben in Risikoräumen, Migration und Bevölkerung

Verknüpfung mit dem Angebot:

  • TV-Beiträge zur Verleihung des Friedensnobelpreises an Yassir Arafat, Shimon Perez und Jitzchak Rabin/Oslo-Friedensprozess 1994; Ermordung von Jitzhak Rabin 1995 durch einen rechtsextremen Israeli
  • Kombinationsübung zu eindimensionalen und abwertenden Narrativen über vorgestellte Kollektive wie z.B. Juden-Jüdinnen, Araber:innen u.a. als Konfliktverursacher:innen

 

Wahlpflichtfächer SoWi und WiWi: Leben in der medialen Welt: Medien als Sozialisationsinstanz, Aushandlung von Identität durch Medien/Internet, Rolle und Aufgaben der Medien, Wandel der Medien und der Gesellschaft, medial vermittelte und reale Welt. Inhaltsübergreifende Anregungen: Gestaltung einer Nachrichtensendung

Verknüpfung mit dem Angebot:

  • TV-Beiträge zur Verleihung des Friedensnobelpreises an Yassir Arafat, Shimon Perez und Jitzchak Rabin/Oslo-Friedensprozess 1994; Ermordung von Jitzhak Rabin 1995 durch einen rechtsextremen Israeli
  • Presseschau mit fiktiven Zeitungsmeldungen über Ereignisse, die den Friedensprozess maßgeblich störten

 

Lehrplanbezogene Kompetenzen:

 

Hinweise:

Für die Durchführung der Methoden sollten die TN bereits Vorkenntnisse zu grundlegenden Diskussionssträngen zum "Nahostkonflikt" besitzen. Hierfür bietet sich z.B. die KIgA-Methode "Israel und Palästina – Einführung in ein kompliziertes Thema" https://www.anders-denken.info/agieren/israel-und-pal%C3%A4stina-%E2%80%... an. Zur vertiefenden Auseinandersetzung mit Engagement für ein friedliches Miteinander auf zivilgesellschaftlicher Ebene kann im Anschluss die KIgA-Methode "Miteinander Leben" https://www.anders-denken.info/agieren/miteinander-leben-0 durchgeführt werden.

Homepage:

https://www.kiga-berlin.org/

https://www.anders-denken.info/

Kontakt: praxisstelle[at]kiga-berlin.org

 

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