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Sichtbar Handeln gegen Antisemitismus: Israelbezogener Antisemitismus – Was tun?

Kurzbeschreibung:

Israelbezogener Antisemitismus ist eine aktuelle Form des Antisemitismus, die in Deutschland weit verbreitet ist. Kritik an der israelischen Politik wird dabei mit antisemitischen Stereotypen und Bildern verknüpft. Mit Bezug auf den "Nahostkonflikt" trägt dies zur Aufrechterhaltung und Verbreitung antisemitischer Ressentiments bei. In dieser Methode geht es um die Erfahrung von Juden:Jüdinnen mit israelbezogenem Antisemitismus in Deutschland. Dazu werden zwei szenisch aufbereitete Fallbeispiele genutzt, die in dem Projekt „Jeder vierte Deutsche denkt antisemitisch. Wir gegen das Wegschauen“ entstanden sind. Die Schüler:innen analysieren die im Video dargestellten Situationen und entwickeln gemeinsam kritische Handlungsoptionen sowie Argumente gegen antisemitische Äußerungen.  

 

Dauer:  90 Min.  

Altersstufe: ab 16 Jahren   

Erscheinungsdatum des Materials: 2022

Organisation: ConAct - Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch

Buchbare Workshops dazu: Ja, auf Anfrage unter info[at]conact-org.de

Autodidaktische Methodenaneignung: Ja

(Selbst-)Lernressource: Nein

Handreichung: Nein

Lernziele:  

  • Die Schüler:innen lernen Erkennungsmerkmale von israelbezogenem Antisemitismus kennen
  • Die Schüler:innen kennen reale Beispielsituation von israelbezogenem Antisemitismus
  • Die Schüler:innen erfahren, dass Juden:Jüdinnen in Deutschland häufig mit Israel gleichgesetzt werden und für die israelische Politik verantwortlich gemacht und angegriffen werden
  • Die Schüler:innen überlegen gemeinsam, wie sie auf israelbezogenen Antisemitismus reagieren können

Methoden:  

  • Video mit szenischer Darstellung von israelbezogenem Antisemitismus
  • Kleingruppendiskussion
  • Brainstorming zu Handlungsoptionen

Lehrplanbezug nach Fächern: Geschichte, Politische Bildung, Ethik, Geografie, Wahlpflichtfächer SoWi und WiWi, Sozialwissenschaft, Politikwissenschaft

 

Inhaltlicher Lehrplanbezug:  

Sekundarstufe I: In den Fächern Geschichte und Politische Bildung setzen sich die Schüler:innen der Doppeljahrgangsstufe 7/8 in einem der Wahlmodule mit dem Judentum, dem Christentum und dem Islam auseinander. In der Doppeljahrgangsstufe 7/8 im Rahmen des Fachs Politische Bildung werden Themen im Kontext einer vielfältigen Gesellschaft wie Kultur, Ethnie, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Weltanschauung etc. behandelt. In den Wahlpflichtfächern SoWi und WiWi setzen sich die Schüler:innen der Bedeutung von Medien als Sozialisationsinstanz und deren Beeinflussungspotentialen auseinander.  Im Fach Geografie beschäftigen sich die Schüler:innen der Doppeljahrgangsstufe 7/8 mit dem Leben in Risikoräumen sowie im gesellschaftswissenschaftlichen Fächerverbund mit Migration und Bevölkerung. In der Doppeljahrgangsstufe 9/10 werden der Umgang mit Ressourcen und Bezüge zum Themenfeld „Konflikte und Konfliktlösungen“ im gesellschaftswissenschaftlichen Fächerverbund thematisiert. Im Fach Ethik wird unter anderem die Rolle religiöser Überzeugungen in unserer Gesellschaft behandelt.   

Sekundarstufe II: Im Fach Politikwissenschaft werden u.a. folgende Inhalte behandelt: Politischer Extremismus, Behandlung möglichst aktueller Konflikte auf verschiedenen Ebenen (Konflikte in und zwischen Gruppen, gesellschaftliche Konflikte), Terrorismus, Islamismus, Nationalismus, ethnische Konflikte und Bürgerkriege (Menschenrechtsverletzungen), "Nahostkonflikt", aktuelle Situation der Beziehungen zwischen Europa und außereuropäischen Regionen und Staaten. Das Fach Geschichte befasst sich unter anderem mit dem Thema Holocaust/Shoah. In den Fächern Ethik und Philosophie werden im ethisch-praktischen Reflexionsbereich und im historisch-gesellschaftlichen Reflexionsbereich u.a. folgende Inhalte vermittelt: Fragen menschlicher Freiheit und Verantwortung; Auseinandersetzung mit individuellen und gesellschaftlichen Werten und Normen und ihren Konsequenzen sowie Reflexion historischer und gegenwärtiger Geschichts-, Staats- und Gesellschaftsmodelle. Das Fach Sozialwissenschaften widmet sich den Themen Sozialisation und Identität sowie Differenz und Ungleichheit.     

 

Lehrplanbezogene Kompetenzen:

In den Fächern Politik, Ethik und dem WPF SoWi und WiWi der Sekundarstufe I bietet die Methode die Möglichkeit, folgende Kompetenzen zu erwerben:        

Mittels der Diskussion von Beispielen realen Vorfällen zu israelbezogenen Antisemitismus wird ihre Urteilskompetenz, etwa in Hinblick auf die Unterscheidung zwischen Vorurteil und differenziertem Urteil gestärkt. Durch die Auseinandersetzung mit aktuellen Beispielen von israelbezogenem Antisemitismus lernen die Schüler:innen gesellschaftliche Probleme zu identifizieren und sozialwissenschaftlich zu analysieren. Durch die Auseinandersetzung mit den Emotionen der, von israelbezogenem Antisemitismus betroffenen, Personen, lernen die Schüler:innen eigene und andere Gefühle und Empfindungen zu benennen und zu erläutern.    

 

Im Fach Sozialwissenschaften in der Sekundarstufe II bietet die Methode die Möglichkeit, folgende Kompetenzen zu erwerben:       

Im Zuge der Bearbeitung der Gefühle der, von israelbezogenem Antisemitismus betroffenen, Personen setzen sich die Schüler:innen mit den Gefühle Anderer auseinander, wodurch multiperspektivisches Betrachten und Fremdverstehen gefördert wird. Dadurch und durch die darauffolgende Entwicklung von Handlungsoptionen kann die Fähigkeit zur Konfliktbewältigung, zum Perspektivenwechsel und politischen Urteil bei den Schüler:innen gefördert werden.  

 

Merkmale: Aktualität, Lebensweltbezug, Multiperspektivität, Kontroversität

 

Hinweise:  

In der Methodensammlung S. 130 -133 + Anhang Methode 15

Es ist hilfreich, wenn die Schüler:innen eine grundlegende Kenntnis zum Thema Antisemitismus haben, bevor sie sich einem sehr spezifischen und komplexen Phänomen wie dem israelbezogenen Antisemitismus widmen. Wir empfehlen dafür zum Beispiel die Methode “Woher kommt Judenfeindschaft?” https://www.anders-denken.info/agieren/woher-kommt-judenfeindschaft der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus e.V. Es bietet sich zudem an, Methode 14, „Israelbezogener Antisemitismus – was ist das, wo begegnet er mir und wie erkenne ich ihn?“, im Vorfeld dieser Methode durchzuführen, um einen Einstieg in die Thematik zu schaffen.

Homepage: https://www.conact-org.de/

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