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Jüdisches und israelisches Leben in Deutschland - Einstieg in das Thema

Kurzbeschreibung:

Oft wird Jüdisch-Sein innerhalb unserer Gesellschaft sehr eindimensional porträtiert und die meisten Menschen haben wenig Hintergrundwissen über jüdische Lebensrealitäten und jüdische Vielfalt in Deutschland. Häufig wird Judentum in der Fremdwahrnehmung vor allem ausschließlich mit Religion und dem Holocaust/der Shoah bzw. Verfolgung während der NS-Zeit assoziiert. Solche Wahrnehmungen der Schüler:innen sollen im Rahmen der Methode aufgebrochen und reflektiert werden. Sie dient als Einstieg in das Thema Jüdisches und israelisches Leben in Deutschland und vermittelt grundlegende Kenntnisse zum Judentum und relevanten Begriffen.

 

Dauer: 270 Minuten

Alterstufe: ab der 9. Klasse

Sprache: Deutsch    

Erscheinungsdatum des Materials: Juli 2022  

Organisation: Transaidency  e.V. + Gesellschaft im Wandel   

Buchbare Workshops dazu: Ja

Transaidency bietet in Berlin und bundesweit Workshops für Schüler:innen, aber auch Lehrkräfte an. Je nach Bedarf können unterschiedliche Methoden miteinander verknüpft werden.  

Dauer der Workshops: Ab einer Doppelstunde bis zu mehrtägigen Projekttagen möglich.  

Kosten: Auf Anfrage unter info[at]gesellschaftimwandel.org (Je nach Budgetkapazität der Schulen)

Autodidaktische Methodenaneignung: Ja

(Selbst-)Lernressource: Nein

Handreichung: Ja

Methoden:  

  • Wissenspuzzle
  • Begriffsmemory
  • Zitateübung   

Lernziele:

  • Die Schüler:innen kennen aktuelle Beispiele für jüdisches und israelisches Leben und die Pluralität jüdischen und israelischen Lebens in Deutschland.
  • Deutsch-Sein und Jüdisch-Sein werden als einander nicht ausschließend wahrgenommen.
  • Die Schüler:innen setzen Israelis und Jüdinnen:Juden einander nicht gleich, wissen aber, dass das in Deutschland häufig gemacht wird.
  • Die Schüler:innen kennen jüdische Geschichte(n) abseits des Holocaust/der Shoah.
  • Die Schüler:innen sind sich darüber bewusst, dass Jüdinnen:Juden in Diskursen in Deutschland starren Rollen auferlegt werden und diese in einer postnationalsozialistischen Gesellschaft mit Erwartungen aus der Dominanzgesellschaft konfrontiert sind.
  • Die Schüler:innen wissen, dass Antisemitismus Teil der Vergangenheit und Gegenwart jüdischen und israelischen Lebens in Deutschland ist.

Lehrplanbezüge nach Fächern:

Geschichte, Ethik, Deutsch, Philosophie, Politik, Politikwissenschaft, Sozialwissenschaften

 

Inhaltlicher Lehrplanbezug:  

Sekundarstufe I: Im Fach Geschichte setzen sich die Schüler:innen der Doppeljahrgangsstufe 7/8 in einem der Wahlmodulen mit dem Judentum, dem Christentum und dem Islam auseinander. Im gesellschaftlichen Fächerverbund wird das Thema Migration behandelt. Im Fach Ethik wird die Rolle religiöser Überzeugungen in unserer Gesellschaft thematisiert.  

Sekundarstufe II: Im Fach Geschichte setzen sich die Schüler:innen mit der deutsch-jüdischen Geschichte auseinander. Auch das Fach Politikwissenschaften beschäftigt sich mit Religionen, wie dem Judentum, Christentum und Islam in Europa. Im Fach Philosophie findet eine Auseinandersetzung mit dem geschichtlichen, gesellschaftlichen und anthropologischen Reflexionsbereich statt. Das Fach Sozialwissenschaften beschäftigt sich mit den Themenfeldern Sozialisation und Identität sowie Differenz und Ungleichheit.  

 

Lehrplanbezogene Kompetenzen:

In den Fächern Geschichte, Politik und Deutsch in der Sekundarstufe I bietet die Methode die Möglichkeit, folgende Kompetenzen zu erwerben:    

Durch die Methode des Wissenspuzzles und Begriffsmemorys begreifen die Schüler:innen die Pluralität jüdischen und israelischen Lebens in Deutschland und reflektieren individuelle und ggf. kollektive Gefühle, Empfindungen sowie Wertevorstellungen. Das eigene Wissen der Schüler:innen zu jüdischem Leben wird während des Wissenspuzzles aktiviert, sowie ihr bereits bestehendes Wissen reflektiert und unbekannte Begriffe ggf. selbstständig recherchiert.  Das Bewusstsein über die stereotype Darstellung von Juden:Jüdinnen sowie von Israelis innerhalb unserer Gesellschaft wird geschärft und die Schüler:innen für antisemitische Ressentiments auf sprachlicher Ebene sensibilisiert.  

Im Zuge der Zitateübung werden die Schüler:innen sich über Wertvorstellungen im Judentum bewusst, aber auch darüber, dass Juden:Jüdinnen in Diskursen in Deutschland bestimmte Rollen auferlegt werden. So werden verkürzte Wahrnehmungen aufgebrochen, die das Judentum auf seine religiöse Komponente reduzieren. Die Schüler:innen erfahren außerdem, dass Juden:Jüdinnen dazu nicht alle derselben Meinung sind und es unterschiedliche Positionen dazu gibt, was das Judentum ausmacht. Sie lernen, ihr eigenes Vorwissen und ihre Wahrnehmung von Jüdischsein vor dem Hintergrund der Zitate zu reflektieren.  

 

In den Fächern Geschichte, Deutsch, Philosophie, Sozialwissenschaften und Politikwissenschaft in der Sekundarstufe II bietet die Methode die Möglichkeit, folgende Kompetenzen zu erwerben:  

Durch die Methode des Wissenspuzzle, aber auch des Begriffsmemorys und der Zitateübung, wird die eigene und gesellschaftliche Wahrnehmung von jüdischem Leben sowie die Rolle von Medien als Sozialisationsinstanz und deren Beeinflussungspotential reflektiert.  

Die Fähigkeit zur sozialwissenschaftlichen Analyse wird dadurch gestärkt. Durch die Auseinandersetzung mit der Pluralität jüdischer Positionen im Zuge der Zitateübung wird multiperspektivisches Betrachten und Fremdverstehen bei den Schüler:innen gefördert und bietet damit auch die Gelegenheit Ambiguitätstoleranz zu stärken. Durch die Analyse unterschiedlicher Positionen im Zuge der Zitateübung, kommt es außerdem zur Stärkung und Differenzierung der Urteilskompetenz der Schüler:innen.  

 

Hinweise:

Einstieg in das Thema (S. 65-74) + Material im Anhang (S. 216- 259) in der Methodensammlung

Die Methode gliedert sich in drei Schritte: Das Wissenspuzzle, ein Begriffsmemory sowie die Übung „Glaube oder Herkunft – Zwei Konzepte für Jüdischkeit“ und dient einem ersten Einstieg in das Thema. Die drei Schritte können nach Bedarf einzeln oder aufeinander aufbauend verwendet werden. Die Methode lässt sich auch gut mit der Methode Einstieg in das Thema „Palästinensisches Leben in Deutschland” kombinieren.   

Teil I von Glaube oder Herkunft mit der Tomate ist inspiriert durch Coffey, Judith/Vivien Laumann, 2021: Gojnormativität. Warum wir anders über Antisemitismus sprechen müssen. Berlin: Verbrecher, S.32.

 

Homepage: https://www.xn--israelpalstinavideos-jzb.org/

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