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Der Nahostkonflikt in 14 Bildern - Komplexität in Geschichte und Gegenwart (an)erkennen

Kurzbeschreibung:  

Anhand verschiedener Bildaufnahmen erarbeiten sich die Schüler:innen die verschiedenen Etappen des "Nahostkonflikts". Dabei lernen die Schüler:innen verschiedene Akteur:innen kennen. Die Anordnung der Bilder erfolgt zuerst intuitiv und im nächsten Schritt chronologisch. Ziel der Methode ist es, die Schüler:innen dahingehend zu sensibilisieren, dass es weder in der israelischen noch in der palästinensischen Gesellschaft und anderen arabischen Staaten einheitliche Positionen und Interessen gibt.

 

Dauer: 90 Minuten (110 Minuten inkl. Vorübung „Konflikt-Stuhl“)

Altersstufe: ab 9. Klasse

Sprache: Deutsch

Erscheinungsdatum des Materials: 2019

Organisation: BildungsBausteine e.V.

Buchbare Workshops dazu: Ja, auf Anfrage unter info[at]bildungsbausteine.org. Für Berliner Schulen sind die Angebote aufgrund der Finanzierung durch die Berliner Senatsverwaltung kostenfrei. Nach aktuellem Stand von August 2023 sind die Mittel hierfür demnächst ausgeschöpft.

Autodidaktische Methodenaneignung: ja

(Selbst-)Lernressource: nein

Lernziele:

  • Die Schüler:innen nähern sich dem komplexen Nahostkonflikt in Vergangenheit und Gegenwart an.
  • Ihr Verständnis für die verschiedenen Akteur:innen, die am Konflikt beteiligt sind, sowie ihre Interessen wird vertieft.  
  • Die Schüler:innen hinterfragen einseitige Schuldzuweisungen und erkennen, dass diese bei einer historisch informierten Betrachtung des Konflikts nicht haltbar sind.
  • Ihnen wird bewusst, dass entgegen vieler Annahmen, bereits seit langem Jüd:innen in der umkämpften Region gelebt haben und dass es noch nie einen (arabischen) Staat namens Palästina gegeben hat.

Methoden:

  • Einstiegsübung “Konfliktstuhl” (Positionierungsübung)
  • Bildanalyse + Textbausteine
  • Zeitstrahl
  • Landkartenübung  

Lehrplanbezug nach Fächer: Geschichte, Politische Bildung, Geografie, Ethik, Politikwissenschaft, Philosophie

 

Inhaltlicher Lehrplanbezug:  

In den Fächern Geschichte und Politische Bildung setzen sich die Schüler:innen der Doppeljahrgangsstufe 7/8 in einem der Wahlmodule mit dem Judentum, dem Christentum und dem Islam auseinander. Im Fächerverbund Gesellschaftslehre wird das Thema Migration behandelt. In der Doppeljahrgangsstufe 9/10 werden im Rahmen des Themas Integration und Teilhabe die universellen Menschenrechte behandelt. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Ursachen von Migration: Push- und Pull-Faktoren, z.B. Armut, Kriege, Wohlstand, Sicherheit und Freiheit, Transnationalismus. Darüber hinaus sind folgende Themen im Kontext einer vielfältigen Gesellschaft relevant: Kultur, Ethnie, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Weltanschauung etc.  

Im Fach Ethik wird unter anderem die Rolle religiöser Überzeugungen in unserer Gesellschaft thematisiert.   

Im Fach Geografie beschäftigen sich die Schüler:innen der Doppeljahrgangsstufe 7/8 mit dem Leben in Risikoräumen sowie im gesellschaftswissenschaftlichen Fächerverbund mit Migration und Bevölkerung. In der Doppeljahrgangsstufe 9/10 werden der Umgang mit Ressourcen und Bezüge zum Themenfeld „Konflikte und Konfliktlösungen“ im gesellschaftswissenschaftlichen Fächerverbund thematisiert.    

 

In der Sekundarstufe II werden im Rahmen der Fächer Politikwissenschaft und Geschichte u.a. folgende Inhalte behandelt:  Gegner:innen der Demokratie, Demokratietheorien, Konflikt und Konsens, Migrationen, Internationale Konflikte und Kriege nach dem Ost-West-Konflikt, Politische und ökonomische Aspekte des Kampfes um die Ressourcen Wasser, Rohstoffe, Energie unter Berücksichtigung der Nord-Süd-Interdependenzen, Geschichtskultur, Deutsch-jüdische Geschichte.  

Darunter werden folgende Themen fokussiert: Politischer Extremismus, Behandlung möglichst aktueller Konflikte auf verschiedenen Ebenen (Konflikte in und zwischen Gruppen, gesellschaftliche Konflikte), Terrorismus, Islamismus, Nationalismus, Friedensforschung, Unabhängigkeitsbewegungen, ethnische Konflikte und Bürgerkriege (Menschenrechtsverletzungen), Konflikte um Ressourcen, Nahostkonflikt, aktuelle Situation der Beziehungen zwischen Europa und außereuropäischen Regionen und Staaten, Holocaust/Shoah, Migration, Imperialismus.   

In den Fächern Ethik und Philosophie in der Sekundarstufe II werden im ethisch-praktischen Reflexionsbereich und im historisch-gesellschaftlichen Reflexionsbereich u.a. folgende Inhalte vermittelt: Fragen menschlicher Freiheit und Verantwortung, Auseinandersetzung mit individuellen und gesellschaftlichen Werten und Normen und ihren Konsequenzen, Reflexion historischer und gegenwärtiger Geschichts-, Staats- und Gesellschaftsmodelle.    

 

Lehrplanbezogene Kompetenzen:  

In den Fächern Geschichte, Politische Bildung, Ethik, Philosophie und Geographie der Sekundarstufe I bietet die Methode die Möglichkeit, folgende Kompetenzen zu erwerben:       

Mittels der Bildanalyse können die Schüler:innen menschliches Handeln der Vergangenheit im Kontext des “Nahostkonflikts” untersuchen und mögliche Rückschlüsse auf zeitgenössische Fragestellungen formulieren. Inwiefern Bilder auch als historische Quellen fungieren können, wird durch die Methode ermöglicht, indem die Bilder aus unterschiedlichen Perspektiven kritisch analysiert werden. Die vielen verschiedenen Interessen und Ziele der zahlreichen Akteur:innen in Israel/Palästina können diskutiert und schließlich Handlungsmöglichkeiten erörtert werden.   

Anhand Bildanalyse ist es ebenfalls möglich, den Konstruktionscharakter von Geschichte zu diskutieren, auch im Hinblick auf die vielfältigen Perspektiven und Narrative der unterschiedlichen Akteur:innen. Auch bestimmte historische Fachbegriffe oder für den “Nahostkonflikt” bedeutsame Ereignisse werden über die Bilder und die dazugehörigen Textbausteine vermittelt und in ihrer Analyse kritisch reflektiert. Der geographische Zugang zum Thema Israel/Palästina wird durch die Analyse verschiedener Landkarten vertieft. Darüber können die Schüler:innen lernen, dass in der umkämpften Region seit langer Zeit verschiedene Grenzen und Grenzziehungen das Konfliktgeschehen entscheidend beeinflussen.  

Da die Rolle religiöser Überzeugungen in unserer Gesellschaft thematisiert wird, bietet die Methode die Möglichkeit, durch die Analyse von Bildern unterschiedliche Deutungen zu vergleichen und deren Abhängigkeit von der jeweiligen Perspektive multiperspektivisch zu betrachten.

 

In den Fächern Geschichte, Politikwissenschaft, Philosophie und Geographie der Sekundarstufe II bietet die Methode die Möglichkeit, folgende Kompetenzen zu erwerben:      

Mittels der Methode erfahren die Schüler:innen um die Komplexität des Konflikts. Durch verschiedene Fotos, die unterschiedliche Zugänge zur Thematik verdeutlichen, kann das multiperspektivische Denken bei kontroversen Fragestellungen gestärkt werden. Historische Hintergründe zu den Textbausteinen tragen zur Einordnung der Ereignisse bei, die bis heute den Diskurs über die Situation in Israel/Palästina prägen. Dabei werden die Schüler:innen durch eigene Lebensweltbezüge zu den Beispielen befähigt, die Komplexität des Konflikts besser zu verstehen.   

Mit Hilfe der Methode können die Schüler:innen eine kriteriengeleitete Analyse der Bilder durchführen. Sie stärkt die Schüler:innen darin, konkrete Problem- und Interessenlagen im “Nahostkonflikt” besser und vor allem multiperspektivisch verstehen zu können. Geschichte und unterschiedliche Narrative zum Thema Israel/Palästina können durch die multiperspektivische Betrachtung auch kontrovers interpretiert werden. Die Schüler:innen werden befähigt, verschiedene Deutungen einiger vergangener Ereignisse des “Nahostkonflikts” selbstständig zu vergleichen und zu bewerten. Durch den Zugang über verschiedene Landkarten und sich historisch verändernde Grenzziehungen werden zudem die Voraussetzungen für geographisch vernetztes Denken geschaffen.      

Da einseitige Schuldzuweisungen und verkürzte Erklärungen bei der Analyse der komplexen Geschichte und Gegenwart des “Nahostkonflikts” nicht zielführend sind, kann die Stärkung und Differenzierung der Urteilskompetenz und Widerspruchstoleranz durch die Analyse ethischer Positionen einzelner Akteur:innen gestärkt werden. Darüber hinaus können durch die Analyse von Bildern unterschiedliche Deutungen verglichen und deren Abhängigkeit von der jeweiligen Perspektive multiperspektivisch betrachtet werden.

 

Kriterien: Lebensweltbezug, Kontroversität, Multiperspektivität, Aktualität, diversitätsbewusst

 

Hinweise:

Vorschläge von BildungsBausteine e.V. zur Weiterarbeit:

Um dualistische Wahrnehmungen im Hinblick auf in Deutschland lebende Menschen mit (familiären) Bezügen in die Region zu irritieren, eignet sich die Methode "Vom Nahen Osten nach Deutschland". Eine Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Rassismus in deutschen Debatten über den "Nahostkonflikt" ermöglicht die Methode A-L-A-R-M.

Homepage: https://www.bildungsbausteine.org/home

Link zur konkreten Methode mit Zugangsdaten:

http://www.xn--verknpfungen-hlb.org/publikation/downloads

Nutzer:innenname: user_in  

Passwort: verknuepft2019

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