Palästinensisches Leben in Deutschland: Einstieg in das Thema
Kurzbeschreibung:
Die meisten Menschen in Deutschland wissen wenig über die komplexe Geschichte Palästinas. Nicht immer, wenn von Palästina bzw. den palästinensischen Gebieten gesprochen wird, wird sich etwa auf dasselbe Gebiet bezogen. Manchmal werden darunter die palästinensischen Gebiete Gaza und das Westjordanland verstanden; andere meinen damit das Palästinensische Mandatsgebiet vor der Gründung Israels und wiederum andere beziehen sich auf das Gebiet, welches den Palästinenser:innen 1948 von der UN zugesprochen wurde, heute aber Teil des Staates Israel ist. Die vorliegende Methode aktiviert deshalb zunächst das vorhandene Wissen der Schüler:innen und macht Assoziationen, aber ggf. auch stereotype oder problematische Vorstellungen zu Palästina, sichtbar. Gleichzeitig wird elementares Grundlagenwissen über die palästinensischen Gebiete vermittelt, um eine anschließende intensivere Beschäftigung mit Palästina zu ermöglichen.
Dauer: 60 Minuten
Altersstufe: ab der 9.Klasse
Erscheinungsdatum des Materials: Juli 2022
Organisation: Transaidency e.V. + Gesellschaft im Wandel
Buchbare Workshops dazu: Ja
Transaidency bietet in Berlin und bundesweit Workshops für Schüler:innen, aber auch für Lehrkräfte an. Je nach Bedarf können unterschiedliche Methoden miteinander verknüpft werden.
Dauer der Workshops: Ab einer Doppelstunde bis zu mehrtägigen Projekttagen möglich
Kosten: Auf Anfrage unter info[at]gesellschaftimwandel.org (je nach Budgetkapazität der Schulen)
Autodidaktische Methodenaneignung: Ja
(Selbst-)Lernressource: Nein
Handreichung: Ja
Lernziele:
- Die Schüler:innen werden sich über ihren eigenen Wissensstand und ihre eigenen Assoziationen zum Thema „Palästina“ bewusst.
- Die Schülerinnen lernen den Begriff Palästina räumlich und politisch einzuordnen
Methoden:
- Brainstorming/Assoziationsübung
- geografische Verortung/Kartenübung
Lehrplanbezug nach Fächern: Geschichte, Ethik, WPF SoWi und WiWi, Geografie, Politik, Politikwissenschaften, Sozialwissenschaften
Inhaltlicher Lehrplanbezug:
Sekundarstufe I: Die Schüler:innen beschäftigen sich sowohl im Fach Ethik als auch in Politikwissenschaften und dem WPF SoWi und WiWi mit Medien in der globalisierten Welt, der Rolle von Medien als Sozialisationsinstanz, mediale vermittelter und realer Welt und der Wirkung und Manipulation medialer Darstellungen. In Geografie befassen sie sich in der Doppeljahrgangsstufe 7/8 mit dem Thema Migration und Bevölkerung, welcher als Unterricht im gesellschaftswissenschaftlichen Fächerverbund stattfindet. In der Doppeljahrgangsstufe 9/10 beschäftigt sich der gesellschaftswissenschaftlichen Fächerverbund mit dem Themenfeld „Konflikte und Konfliktlösungen“.
Sekundarstufe II: Die Schüler:innen befassen sich im Fach Politikwissenschaften mit aktuellen Konflikten unterschiedlicher Ebenen, wie beispielsweise dem "Nahostkonflikt".
Lehrplanbezogene Kompetenzen:
In den Fächern Ethik und Wahlpflichtfächern SoWi und WiWi in der Sekundarstufe I bietet die Methode die Möglichkeit, folgende Kompetenzen zu erwerben:
Innerhalb des Brainstormings/der Assoziationsübung zum Thema Israel beschäftigen sie sich mit der Rolle von Medien und lernen deren Einfluss auf die eigene Wahrnehmung zu bewerten. Durch das Betrachten einer Karte des Nahen und Mittleren Ostens, üben die Schülerinnen aus Karten geringer Komplexität Informationen ermitteln und aus welchen Teilen die palästinensischen Gebiete aktuell bestehen. Sie lernen außerdem wo die palästinensischen Gebiete zu verorten sind und dass es sich bei Palästina nicht um einen allgemein anerkannten Staat handelt.
In den Fächern Sozialwissenschaften und Geografie in der Sekundarstufe II bietet die Methode die Möglichkeit, folgende Kompetenzen zu erwerben:
Durch die Assoziationsübung wird die eigene und gesellschaftliche Wahrnehmung von Palästina sowie der mediale Einfluss darauf reflektiert. Durch die Auseinandersetzung mit den Besonderheiten von Palästina als nicht allgemein anerkannten Staat, in der Kartenübung, aber auch Assoziationsübung, trainieren die Schüler:innen vernetztes Denken im geographischen Raum.
Merkmale: Lebensweltbezug
Hinweise:
S. 95- S. 108 in der Methodensammlung
Die Methode eignet sich als Einstieg in das Thema Palästina und sollte sich beispielsweise im Anschluss mit Deutsch-Palästinenser:innen Biografien “Wege nach Deutschland und palästinensische Identitäten” befassen. Um Multiperspektivität zu gewährleisten, kann die Übung durch die Methode “Jüdische Migrationsgeschichten und (Mehrfach-)Identitäten ergänzt werden.