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Stories that Move – Toolbox gegen Diskriminierung

Die Toolbox „Stories that Move“ bietet fünf Module zu den Themenkomplexen Vielfalt, Vorurteile und Diskriminierung, die sich an Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren richten. Die Module lassen sich in mehrere Unterrichtseinheiten unterteilen und umfassen sowohl Online-Aktivitäten als auch Abschnitte, die offline bearbeitet werden. VON CATERINA ZWILLING

„Stories that Move“ ist ein Kooperationsprojekt von neun europäischen Partnerinstitutionen unter der Koordination des Anne Frank House (Amsterdam). Inhalte und Methoden wurden von einem international und multidisziplinär zusammengesetzten Team von Pädagogen/innen entwickelt.

Als Materialgrundlage dienen Videointerviews mit Jugendlichen aus verschiedenen europäischen Ländern, die von persönlichen Diskriminierungserfahrungen berichten, selbstkritisch eigene Vorurteile reflektieren und mögliche Handlungsstrategien gegen Vorurteile und Diskriminierung aufzeigen. Diese Videosammlung trägt in entscheidendem Maß zur Attraktivität dieses Online-Angebots bei.

Inhaltlich widmen sich die fünf Module folgenden Themenkomplexen: (1.) Vielschichtigkeit von Identitäten und positiver Umgang mit Vielfalt, (2.) Funktionsstrukturen von Vorurteilen und Diskriminierung, (3.) Kontinuitäten und Brüche in der Geschichte von Diskriminierung, (4.) kritische Mediennutzung und (5.) engagiertes Handeln. Zu den Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, mit denen sich die Nutzer/innen der Toolbox auseinandersetzen, gehört (neben der Diskriminierung von Sinti und Roma, Rassismus, der Diskriminierung von LGBT+ und der Diskriminierung von Muslimen/innen) auch Antisemitismus.

Hinsichtlich der Sozialformen basieren die Module auf einer Kombination von individuellen und kooperativen Lernphasen. Immer wieder wird insbesondere die Methode des Think-Pair-Share eingesetzt. Solche methodischen Wiederholungen könnten im Falle der Bearbeitung mehrerer Module ermüdend wirken, durch das Einüben von Arbeitsroutinen zeigen sie aber auch positive Effekte.

Zu den Stärken der „Stories that Move“-Toolbox gehört es, dass sie immer wieder Möglichkeiten zur Entwicklung eigener Positionen und zu offenen Diskussionen gibt. Die Herstellung solcher Entscheidungs- und Diskussionsräume ist angesichts einer Thematik, bei der der Wunsch nach Offenheit leicht mit der (berechtigten) Ausrichtung auf ein pädagogisch gewünschtes Ergebnis kollidieren kann, eine besondere Herausforderung.

Als problematisch kann sich dagegen die Tatsache erweisen, dass das methodische Vorgehen wiederholt die Offenlegung individueller und zum Teil sehr persönlicher Antworten gegenüber der gesamten Lerngruppe voraussetzt. Der Einsatz solcher Methoden muss mit Blick auf das in der jeweiligen Lerngruppe vorherrschende Sozialklima sorgfältig abgewogen werden.

Zur Nutzung der Module ist eine Registrierung der Lehrkraft und der einzelnen Lernenden notwendig. Die Lehrkräfte können über ihren Account Lerngruppen erstellen, sodass der Austausch der Arbeitsergebnisse im geschützten Online-Klassenzimmer stattfindet.

Die Toolbox eignet sich sowohl für den schulischen als auch für den außerschulischen Gebrauch. Unter der Rubrik „Länderspezifisches“, die sich momentan noch im Aufbau befindet, sollen in Zukunft auch Verknüpfungsmöglichkeiten mit Lehrplänen aufgezeigt werden.

 

Stories that Move
Toolbox gegen Diskriminierung
www.storiesthatmove.org

 

 

Caterina Zwilling war bis 2019 Redakteurin von „Anders Denken – Die Onlineplattform für Antisemitismuskritik und Bildungsarbeit“

    Bildnachweis: Ashim D’Silva / unsplash.com

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