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Fake & Facts

Die Lombarden-Verschwörung

In dieser Methode erfahren die Teilnehmenden spielerisch, wie einfach sich – in Bezug auf eine beliebige Gruppe – die Unterstellung von Macht, Reichtum und bösen Absichten durch einen selektiven Rückgriff auf Fakten stützen lässt. In einem zweiten Schritt analysieren die Teilnehmenden die Fehler und Auslassungen der vordergründig faktenbasierten Argumentation und dekonstruieren damit deren scheinbare Plausibilität.

Allgemeine Informationen

Konzeptioneller Zugang

Im Antisemitismus werden ‚die Juden‘ als reich und übermächtig fantasiert – die perfekten Zutaten für eine Verschwörungstheorie. Menschen, die einer solchen antisemitischen Vorstellung anhängen, zeigen sich gegenüber rationalen Gegenargumenten meist erstaunlich resistent. Überall finden sie Indizien für die fantasierte Konspiration, gegenläufige Informationen werden als Beweis für perfide Täuschungsmanöver abgetan. Mit vorgeblich faktenbasierten Argumenten und vermeintlich historischen Herleitungen wird dem Wahngebilde einer jüdischen Verschwörung scheinbare Plausibilität verliehen. Diese gilt es aufzubrechen. Allerdings sind antisemitische Verschwörungstheoreme so weit verbreitet, dass sie auch bei vielen Jugendlichen als vermeintliches Weltwissen akzeptiert und dementsprechend schwer zu irritieren sind. Sinnvoll ist daher die Stärkung von kritischem Denken anhand eines ähnlich strukturierten, ab „unverfänglichen“ Beispiels. In dieser Methode dienen als Projektionsfläche für Verschwörungsfantasien daher die „Lombarden“. Exemplarisch wird herausgearbeitet, mithilfe welcher Argumentationsmuster Fantasien und Lügen über Macht, Reichtum und Perfidität einer Gruppe als faktenbasierte „Wahrheiten“ dargestellt werden.

Lernziele

Die TN können erklären, worin die Attraktivität von Verschwörungstheorien besteht. Sie erkennen die Zuschreibung von Geld und Macht als grundlegenden Baustein von verschwörungstheoretischem Denken. Sie wissen um den selektiven Umgang mit Fakten in Verschwörungsideologien und können sich kritisch mit falschen Argumenten, Verallgemeinerungen und vereinseitigenden Darstellungen auseinandersetzen.

Empfehlung

Wir empfehlen zur anschließenden Weiterarbeit die Methode Reichtum und Macht? - Das Gerücht über 'die Juden'.

Material

Material-Download, Beamer/Smartboard, Tafel/Pinnwand, Flipchartpapier, Filzmarker, Scheren, Klebestifte

Zeit

110 Min (15 Min/ 95 Min)

 

Hinweis: Auch wenn Antisemitismus in dieser Methode nicht explizit thematisiert wird, erfordert sie von den Teamenden dennoch ein hohes Maß an Sensibilität in Bezug auf das Thema: Die von den TN entworfenen Verschwörungstheorien können hohe strukturelle Ähnlichkeiten zu antisemitischen Verschwörungsfantasien aufweisen, mitunter auch offen an diese anknüpfen. Die Teamenden sollten in der Lage sein, antisemitische Anspielungen zu erkennen und adäquat mit diesen umzugehen. Die Methode ist zudem wenig geeignet, um sich einführend mit dem Thema Verschwörungstheorien auseinanderzusetzen: Zu groß sind die in ihr angelegten Parallelen zum explizit antisemitischen Konspirationsdenken. Ziel ist es Grundlagen für die Dekonstruktion eines solchen Denkens zu legen. Im Anschluss an die Methode empfiehlt sich daher eine weiterführende Beschäftigung mit diesem Themenkomplex.

 

Schritt 1: Aktivierender Kurzvortrag

Kurzvortrag (15 Min)

Die TN sitzen im Stuhlkreis mit freiem Blick auf eine (Lein-)Wand oder ein Smartboard, worauf eine sechs Folien umfassende Präsentation projiziert wird (siehe Material). In einem Kurzvortrag mit aktivierenden Gesprächssequenzen führen die Teamenden in zentrale Merkmale und Funktionen von Verschwörungstheorien ein. Der Ablauf ist wie folgt vorgesehen:

Folie 1 enthält eine Collage aus fingierten Schlagzeilen, wie sie fast täglich in der Presse zu lesen sind. Die Collage verweist auf Meldungen über Krieg und Gewalt, soziales Elend, ökologische Katastrophen und Ähnliches. Sie dient als Gesprächsanlass für den Austausch der TN über die Schattenseiten des Weltgeschehens.

Die Teamenden weisen die TN zunächst darauf hin, dass uns solche Meldungen im Alltag immer wieder begegnen. Im gemeinsamen Gespräch erkennen die TN, in welchem Maß unsere Welt von sozialen und politischen Missständen geprägt ist, die uns häufig auch emotional berühren oder moralisch empören. Obwohl wir manches von dem, was in der Welt geschieht, bedauern oder sogar verurteilen mögen, scheinen sich viele Geschehnisse unserer unmittelbaren Einflussnahme zu entziehen. Dieser Umstand kann traurig machen, man kann sich hilflos fühlen oder überfordert, verwirrt oder sogar verzweifelt.

 

Fragen

  • Sind euch derartige Meldungen vertraut? Was sagen sie über den Zustand unserer Welt aus?
  • Welche Gefühle wecken solche Meldungen in euch?

 

Folie 2 knüpft an die zuvor thematisierten möglichen Gefühlsregungen wie Empörung, Desorientierung oder Ohnmacht an. Sie versammelt beispielhaft einige Fragen, die auf die Komplexität der Welt und ihrer Probleme verweisen.

 

Fragen

  • Habt ihr euch auch schon solche oder ähnliche Fragen gestellt? Wenn ja, welche?
  • Glaubt ihr, dass wir diese Fragen hier und heute beantworten können? Warum nicht?

 

Im weiteren Gespräch mit den TN zeigen die Teamenden auf, dass schon die Beantwortung einer der aufgeworfenen Fragen mühevoll sein kann. Schließlich würde dies eine gründliche Beschäftigung mit oft komplizierten Zusammenhängen und teils widersprüchlichen Argumenten erfordern.

Ein solches Vorgehen ist lohnend, weil es zu einem besseren Verständnis der Probleme und ihrer Ursachen beiträgt – gleichwohl besteht die Möglichkeit, am Ende zu keiner vollends befriedigenden Antwort zu gelangen.

Ungleich schwieriger, ja unmöglich ist es, für alle der hier aufgeworfenen Fragen eine einfache und umfassende Antwort zu finden. Denn eine Welt, in der sieben Milliarden Menschen leben und die ein komplexes System bildet, in dem irgendwie alles mit allem zusammenhängt, ist eben recht kompliziert. Trotzdem glauben manche Menschen, schlichte Antworten auf viele Fragen gefunden zu haben: Zahlreiche Verschwörungstheorien liefern ihnen einfache Erklärungen für so gut wie alles, was in der Welt geschieht.

 

Folien 3 und 4 stellen Grundzüge des Verschwörungsdenkens vor. Mit ihrer Hilfe erläutern die Teamenden, dass Verschwörungstheorien stets eine kleine, aber mächtige Gruppe von Verschwörer*innen konstruieren, die angeblich für schlimme Ereignisse oder gleich für alles Böse in der Welt verantwortlich sei. Die angeblichen Verschwörer*innen agierten im Geheimen, sodass kaum jemand von ihrem bösen Treiben wisse.

Im Zuge der Präsentation heben die Teamenden die Irrationalität einer solchen Weltsicht hervor: Auch, wenn es in der realen Welt Mächtige und auch manche geheimen Bündnisse, Absprachen oder Machenschaften gibt, so ist doch die Vorstellung absurd, eine kleine Gruppe von Menschen könne so eine komplexe Welt wie die unsere tatsächlich kontrollieren. Verschwörungstheorien basieren in der Regel auf bloßen Unterstellungen und Vermutungen. Es drängt sich die Frage auf, warum trotzdem viele an solch einen Unsinn glauben.

 

Folien 5 und 6 gehen der Frage nach der Attraktivität von Verschwörungstheorien auf den Grund. Hier zeigen die Teamenden zunächst Folie 5, die eine Figur mit Sprechblasen abbildet und die TN bei der folgenden Aufgabe unterstützt:

In einer Murmelphase sollen die TN nun gemeinsam mit der jeweils neben ihnen sitzenden Person mindestens drei Gründe formulieren, warum Verschwörungstheorien so attraktiv sein können. Dazu haben sie etwa drei Minuten Zeit.

Im Anschluss an die Murmelphase werden die Ergebnisse im Plenum gesammelt. Folie 6 kann für eine übersichtliche Zusammenfassung der Ergebnisse genutzt werden.

 

Schritt 2: Gruppenarbeit

Einleitung (5 Min)

In der folgenden Gruppenarbeit basteln die TN eigene Verschwörungstheorien, in deren Zentrum ‚die Lombarden‘ stehen. Spielerisch eingeleitet wird die Übung von den Teamenden, indem sie die TN dazu einladen, sich in die Situation einer fiktiven Konferenz zu versetzen. In ihrer Anmoderation entwerfen sie das folgende Szenario:

 „Wir befinden uns auf einer Konferenz des Internationalen Verbandes der Verschwörungstheoretiker*innen (IVVT). Grundsätzlich herrscht Einigkeit in den Reihen des IVVT: Alle sind davon überzeugt, dass ‚die Lombarden‘ sich gegen den Rest der Menschheit verschworen hätten und heimlich die Weltherrschaft anstrebten. Uneinigkeit besteht allerdings in der Frage, worauf sich die unglaubliche Macht ‚der Lombarden‘ stützt. Vier Fraktionen des IVVT kämpfen in dieser Frage – die für die künftige Anti-Lombarden-Strategie des Verbandes von größter Bedeutung ist – um die Deutungshoheit.“ 

Aufgabe der TN wird es nun sein, verschiedene Theorien darüber zu entwerfen, wie ‚die Lombarden‘ ihre geheimen Herrschaftspläne verfolgen und worauf ihre angebliche Macht basiert.

 

Hinweis: Wegen der besonderen Griffigkeit des Ausdrucks und aufgrund der Tatsache, dass es sich bei ‚den Lombarden‘ – als Mitglieder einer Verschwörung – um eine rein fiktive Gruppe handelt, haben wir uns an dieser Stelle ausnahmsweise für die Verwendung der männlichen Begriffsform entschieden (statt „Lombard*innen-Verschwörung“).

Um den Teamenden die Einordnung zu erleichtern, warum hier ‚die Lombarden‘ als Gruppe in Erscheinung treten und in welchen Zusammenhang sie zum Thema Antisemitismus gestellt werden können, gibt es in den Anlagen entsprechende Hintergrundinformationen (siehe Material).

Achtung! Die hier behandelten Inhalte weisen eine hohe Anknüpfungsfähigkeit an antisemitische Deutungen auf. Im schlimmsten Fall kann dies dazu führen, dass TN im Laufe der Übung antisemitische Bezüge vornehmen. Überlegen Sie sich bereits im Vorfeld gründlich, wie Sie damit umgehen wollen, sollte es dazu kommen!

 

Übung (40 min)

Die TN bilden vier Arbeitsgruppen, die jeweils eine der konkurrierenden IVVT-Fraktionen repräsentieren. Jede Gruppe erhält eine eigene Materialmappe mit Arbeitsauftrag, Fakten und Bildern (siehe Material).

Die in den Mappen enthaltenen Materialien beziehen sich auf die Themenfelder Geld und Banken (AG 1), Süßwaren-Industrie (AG 2), Mode-Industrie (AG 3) und globale Verflechtungen (AG 4). Die auf einem Blatt jeweils zusammenhangslos aneinandergereihten Fakten verweisen auf unterschiedlichste, aber überprüfbare Tatsachen, die alle irgendwie – und sei es nur dem Namen nach – mit der Lombardei in Zusammenhang gebracht werden können. Die beiliegenden Bilder liefern ebenfalls mögliche Anknüpfungspunkte.

Der Arbeitsauftrag für die Gruppen lautet, sich auf Grundlage ihrer Materialien eine spannende und glaubhafte Verschwörungstheorie auszudenken. Für ihre fantasievolle Argumentation nutzen sie die realen Fakten und Bilder, um ihre Theorie über die geheime Herrschaft der Lombarden zu „beweisen“. Jede Gruppe gestaltet zu ihrer Verschwörungstheorie ein Plakat.

Während der Gruppenarbeitsphase haben die TN außerdem die Möglichkeit, bei den Teamenden eine oder mehrere „Fantasiekarten“ zu ziehen, die den kreativen Prozess unterstützen (siehe Material).

 

Hinweis: Die Option, von den Teamenden eine Fantasiekarte zu ziehen, sollte nur dann genutzt werden, wenn es einer Gruppe wirklich an eigenen Ideen mangelt. Fällt die Bewältigung der Aufgabe allzu schwer, so bieten die Teamenden zunächst eine, bei Bedarf auch weitere Fantasiekarten an. Achten Sie bei der Aufteilung der Arbeitsgruppen darauf, dass die einzelnen Gruppen nicht zu groß werden. Ist die Anzahl der TN besonders hoch, werden einzelne Themenbereiche einfach doppelt besetzt.

 

Präsentation (20 Min)

Nach Abschluss der Gruppenarbeitsphase kommen die TN wieder im Stuhlkreis zusammen. Bevor die gegenseitige Vorstellung der Ergebnisse beginnt, bestimmt zunächst jede Arbeitsgruppe zwei Personen, die ihre Verschwörungstheorie präsentieren und argumentativ untermauern sollen.

Die Teamenden rufen nun erneut das Szenario einer Konferenz des Internationalen Verbandes der Verschwörungstheoretiker*innen (IVVT) in Erinnerung, auf der vier Fraktionen über die wahren Hintergründe einer angeblichen Lombarden-Verschwörung debattieren. Wenn jetzt die verschiedenen Arbeitsgruppen nacheinander ihre Ergebnisse präsentieren, so geht es darum herauszufinden, welcher Erklärungsansatz die übrigen an der Konferenz Teilnehmenden am meisten überzeugen kann.

Anschließend stellen die Delegierten der Gruppen nacheinander ihre Plakate und Verschwörungstheorien vor. Die übrigen TN bilden das Konferenzpublikum.

Haben alle Fraktionen ihre jeweilige Verschwörungstheorie vorgetragen und mit Argumenten begründet, erfolgt eine Abstimmung. Alle TN können per Handzeichen wählen, welche der Theorien am überzeugendsten war und fortan vom IVVT vertreten werden soll. Die Wahl der eigenen Verschwörungstheorie ist nicht gestattet.

 

Hinweis: Sofern die räumlichen Gegebenheiten es zulassen, kann in der Präsentationsphase der Konferenzcharakter zum Beispiel durch die Andeutung eines Podiums (ggf. mit Stehpult oder Ähnlichem) unterstützt werden.

 

Auswertung (25 Min)

Die Teamenden erklären nun die IVVT-Konferenz für beendet und fordern die TN auf, sich von ihren Rollen als Verschwörungstheoretiker*innen zu verabschieden. In einer kurzen Runde tauschen sich die TN darüber aus, wie sie die Rollenübernahme erlebt haben und reflektieren diese Erfahrung gemeinsam.

 

Fragen

  • Wie habt ihr euch in eurer Rolle gefühlt
  • Hat es Spaß gemacht, eine Verschwörungstheorie zu entwickeln? Warum?

 

Bei der folgenden zweistufigen Auswertung der Gruppenarbeit nehmen Teamende und TN nochmals gemeinsam die Argumentationsstrategien der verschiedenen Verschwörungstheorien in den Blick:

In einem ersten Gesprächsabschnitt geht es vor allem um Argumente und Faktenlage. Dabei wenden sich die TN zunächst der Theorie zu, die bei der Abstimmung als die überzeugendste gewählt wurde: Im Gespräch äußern sie sich dazu, warum ihnen diese Theorie am plausibelsten erschien. Danach werden als besonders glaubwürdig bewertete Argumente aus den anderen Gruppen analysiert. Im Ergebnis sollten die TN erkennen (oder darauf hingewiesen werden), dass ein Bezug auf tatsächlich überprüfbare Fakten die Überzeugungskraft einer sonst aberwitzigen Verschwörungstheorie erhöhen kann. Deshalb legen alle Arbeitsgruppen jetzt nacheinander offen, auf welchen vorgegebenen Informationen die von ihnen erfundenen Theorien beruhen.

 

Fragen

  • Wodurch konnte die Gewinnergruppe überzeugen?
  • Gab es bei den anderen Gruppen Argumente, die besonders gut funktionierten?
  • Welche Fakten aus der Materialmappe habt ihr in eurer jeweiligen Gruppe für eure Verschwörungstheorie genutzt? Lest die entsprechenden Abschnitte der Faktenliste vor.

 

Der zweite Gesprächsabschnitt thematisiert das Verhältnis von Fakten und Fiktion. Dazu betonen die Teamenden einleitend, dass nahezu alle Verschwörungstheorien immer auch einzelne Tatsachen beinhalten – und häufig gerade dadurch einen Anstrich von Glaubwürdigkeit erhalten. Entscheidend jedoch ist die Frage, ob und mit welchen Mitteln diese Fakten umgedeutet, also instrumentalisiert werden. Wie so etwas geschieht, wird jetzt an den von den TN entwickelten Theorien veranschaulicht.

Zu diesem Zweck legen die Teamenden einige Stichwortkarten aus, auf denen für Verschwörungstheorien typische Umgangsweisen mit Fakten bezeichnet sind (siehe Material):

 

  • „Verallgemeinerung von Einzelfällen“
  • „vereinseitigende Darstellung“
  • „Unterstellung von bösen Absichten“
  • „Zurechtbiegen von Fakten“
  • „pure Fantasie (kein Faktenbezug)“

 

Die TN nennen nun Beispiele aus den zuvor von ihnen selbst entwickelten Verschwörungstheorien, an denen ein willkürlicher und manipulativer Gebrauch von Faktenbezügen deutlich wird und ordnen ihnen passende Stichwortkarten zu.

 

Fragen

  • Könnt ihr in den von euch erdachten Verschwörungstheorien Beispiele dafür finden, wie reale Tatsachen zu angeblichen Beweisen für etwas ganz anderes umgedeutet werden?
  • Welche der Stichwortkarten passt zu der im jeweiligen Beispiel aufgezeigten Umgangsweise mit Fakten?

 

Hinweis: Die Teamenden können für den zweiten Abschnitt der Auswertung auf eine Moderationshilfe zurückgreifen, die Erläuterungen und mögliche Beispiele enthält (siehe Material).

 

Zusammenführung (5 Min)

Abschließend rekapitulieren Teamende und TN gemeinsam die Ergebnisse der vorangegangenen Arbeitsschritte und halten fest: Verschwörungstheorien fantasieren die Existenz einer kleinen, aber mächtigen und im Geheimen agierenden Gruppe herbei, die für Böses verantwortlich sein soll. Solche Theorien bilden nicht die Realität ab, sondern basieren auf unlauteren Unterstellungen und Vermutungen. Wenn sich derartige Fantasien zudem gegen eine ohnehin schon stigmatisierte Gruppe richten, dann können bereits bestehende Vorurteile und sogar offene Anfeindungen eine vermeintliche Rechtfertigung finden.

Da Verschwörungstheorien scheinbar einfache Antworten auf komplizierte Fragen liefern, üben sie eine große Anziehungskraft aus. Dass sie dabei häufig auch reale Fakten aufgreifen und in ihre „Beweisführung“ integrieren, verleiht ihnen eine scheinbare Plausibilität.

Im Sinne der Verschwörungstheorie werden unwiderlegbare Tatsachen häufig einseitig interpretiert und instrumentalisiert. Dafür sind verschiedene Vorgehensweisen typisch. Wer typische verfälschende Umgangsweisen mit Fakten kennt, ist eher in der Lage, die verschwörungstheoretische Argumentation zu durchschauen und zu kritisieren.

 

 

Quelle

KIgA e.V. (Hg.): Widerspruchstoleranz 3. Ein Methodenhandbuch zu antisemitismuskritischer Bildungsarbeit. Berlin 2019. PDF

 

 

Bildnachweis: JJ Shevunsplash.com

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